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E-Food ist frischer als Food im Geschäft

„Wer meint, er müsse Lebensmittel vor dem Kauf fühlen, glaubt auch, die Erde sei eine Scheibe“ heisst es in einem aktuellen Artikel der Forbes. Kürzere Lieferwege sind nur ein Grund, warum Online bestellte Ware frischer ist als im Laden. Ist es richtig,  die niedrigen Zahlen für den Online-Lebensmittelmarkt auf den Wunsch der Verbraucher zurückführen, Produkte vor dem Kauf zu berühren und zu fühlen? Dieses Argument wurde von Skeptikern schon oft vorgebracht – denken Sie an Kleidung, Schuhe, Schönheit oder Matratzen. Der E-Commerce wächst jedoch schnell, wenn die Breite und Einfachheit der Angebote steigt. Wenn die digitale Bestellung  und Zustellung einfach und kostengünstig wird, wechseln die Verbraucher zu diesen Optionen. Bequemlichkeit ist ein unglaublich starker Motivator, unabhängig von der Kategorie. Auch der Lebensmittelsektor wird bald der zunehmenden digitalen Verbreitung zum Opfer fallen.

Das „Touch and Feel“-Argument wird auch bei E-Food zum Einsturz kommen

Schon in den Anfängen des E-Commerce fragte man sich, warum man noch immer in Geschäfte gehen sollte, um Kategorien wie Bücher, Spielzeug und Sportartikel zu kaufen. Kategorien, die inzwischen längst die Schwelle von 20% E-Commerce-Penetration überschritten haben.

Es geht um Vertrauen

Inzwischen  haben im Laufe der Zeit neue Tools wie Rezensionen und Benutzerbewertungen den Konsumenten zunehmend die Angst genommen, eine falsche Einkaufsentscheidung zu nehmen. Warum wollen Verbraucher die Produkte aber noch anfassen und fühlen?

Sie wollen ihre Produkte anfassen und fühlen, weil sie nicht darauf vertrauen, dass andere Menschen ihren Job in der Logistikkette professionell genug ausüben oder dass der Zustelldienst ihre E-Food-Bestellung auf dem Auslieferweg bis zur Küche frisch halten kann. Dieses Misstrauen ist wohl der eigentliche Grund, warum sich die Menschen an das „touch and feel“-Argument klammern.

Mit der 5-Sterne-Bewertung von z.B. RadDude1969 entstanden neue Werkzeuge und bewährte Verfahren, die den Menschen Vertrauen vermitteln, dass sie genau die bestellte Farbe der Bananen oder die bevorzugte Festigkeit ihrer Melonen erhalten. Und zwar im Moment des Auspackens unabhängig von den Aussentemperaturen.

E-Food kann bei professioneller Kommissionierung und Logistik frischer sein

Haben Sie sich schon einmal angesehen, wie Menschen Früchte auf Reife testen? Verbrauchern sollte niemals die Bestimmung des Reifezustands überlassen werden. Experten, visuelle Erkennung, KI und sogar automatisierte Roboter werden zunehmend viel besser wissen, was frisch ist, vor allem weitaus besser als die heutigen Lebensmitteleinkäufer.

Der Gang zum Lebensmittelgeschäft ist beileibe nicht der beste Weg, um Frische zu kaufen, denn durch den Transportweg sowie die tagelange Lagerung in den Regalen der Outlets, bis die Ware dann endlich gekauft wird,  gehen wertvolle Tage der Frische verloren.

„Touch und Feel“ als Erlebnisdimension am POS

Das Berühren und Fühlen von Produkten ist aber nicht die eigentliche Motivation für den Einkaufsvorgang. Wenn es so wäre, würde das Argument auch für eine Schachtel Makkaroni oder Käse gelten. Das tut es aber nicht. Der eigentliche Grund, warum viele Menschen in ein Lebensmittelgeschäft gehen, ist die Freude an der sozialen Erfahrung um Umfeld des POS.

Für einige Leute wie kulinarische Gourmets ist das Einkaufen von Lebensmitteln eher ein Event. Das Verständnis der Nuancen zwischen Berührung und Gefühl versus Erfahrung ist daher das A und O des Verstehens, wie sich die Zukunft der Lebensmittellandschaft entwickeln wird. Wenn alles, was in der Zukunft eine physische von einer digitalen Erfahrung  unterscheidet, die bloße Erinnerung und die soziale Freude ist, dann werden die Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung des Lebensmittels gewaltig sein.

Lebensmittelhändler können sich entweder durch die schnelle Erreichbarkeit für den Verbraucher oder durch besonder positive Erlebnisse im Geschäft unterscheiden, die die sozialen Aspekte des Einkaufs fokussieren.Der  traditionelle Weg, der es so schwierig macht, einen regionalen Lebensmittelhändler von einem anderen zu unterscheiden, ist Selbstmord des stationären Einzelhändlers.

Empfehlungen für den stationären Einzelhandel

Der heutige offline-Handel ist gut beraten, nicht nur seine Fulfillment-Fähigkeiten und seine Kassen-Prozesse zukunftsfähig zu  verbessern, sondern auch beispielslose Erlebnisse zu bieten, die den staionären Einkauf zu einem sozialen Erlebnis machen. Z.B. durch Kindertagesstätten für die Kinder der einkaufenden Kunden, Lebensmittelwagen-Erlebnisse,  Orte, an denen die Käufer ihre Nachbarn treffen und gemeinsame Initiativen zum Nutzen ihrer Gemeinden entwickeln können. Bieten Sie Erfahrungen jenseits des Kaufens, d.h. dem Auswählen von Produkten, sondern mit sozialen Aspekten des Einkaufens, die nicht online repliziert werden können.


Adaptiv übersetzter Artikel der Forbes vom 16.11.2018 zu „Needing To Touch And Feel Groceries Is Like Believing The Earth Is Flat“. Aufmerkam machen möchten wir Sie in dem Zusamenhang auf einen unserer Blogpost vom 21.11.2018 https://www.braintrust-group.de/impuls-des-tages/beim-einkaufen-ist-bald-alles-anders/