Feedback ist ein allseits bekanntes Konzept. Wir verstehen seine Wichtigkeit und schätzen die Rückmeldung zu vergangenen Ereignissen oder Verhaltensweisen. Doch wie sieht es mit Feedforward aus? Der Begriff, geprägt von Marshall Goldsmith, dem Pionier des 360°-Feedbacks, verschiebt den Fokus von der Vergangenheit in die Zukunft.
Feedforward ist mehr als ein Wortspiel. Es bedeutet, vorausschauend zu agieren. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Rückmeldungen am effektivsten sind, wenn sie auf die Zukunft ausgerichtet sind. Goldsmith betont, dass sich die Konzentration auf Lösungen anstelle von Fehlern und die Ausrichtung auf die Zukunft anstelle der Vergangenheit positiv auf das Selbstbild von Mitarbeitern und Führungskräften auswirken kann.
In seinem Artikel über Feedforward beschreibt Goldsmith eine interessante Übung, die er mit über 10.000 Workshopteilnehmern durchgeführt hat. Teilnehmer wählen ein Verhalten, das sie verbessern möchten, und bitten in kurzen Gesprächen um Feedforward – konkrete Vorschläge, die ihnen helfen können, positive Veränderungen herbeizuführen. Feedback in Bezug auf die Vergangenheit ist dabei ausdrücklich nicht erlaubt, und die Empfänger dürfen die Vorschläge nicht kommentieren.
Warum macht Feedforward Sinn? Goldsmith nennt zehn überzeugende Gründe:
1. Wir können die Zukunft verändern; die Vergangenheit nicht.
2. Menschen bei positiven Veränderungen zu unterstützen, kann produktiver sein als Fehler aufzuzeigen.
3. Feedforward eignet sich besonders für erfolgreiche Menschen.
4. Es kann von jedem kommen, der das betreffende Verhalten kennt.
5. Menschen nehmen Feedforward weniger persönlich als Feedback.
6. Feedback kann persönliche Stereotypen verstärken.
7. Negative Rückmeldungen sind oft unangenehm.
8. Feedforward kann dieselben Themen wie Feedback abdecken.
9. Feedforward ist oft schneller und effektiver als Feedback.
10. Es ist hilfreich, unabhängig davon, um wen es geht – Mitarbeiter, Kollegen oder Vorgesetzte.
Zusätzlicher Effekt von Feedforward aus meiner Erfahrung: die emotionale Verbundenheit zwischen den beiden Gesprächspartnern, die sich im Idealfall gegenseitig Feedforward geben wird gestärkt, auf eine Art und Weise, die sich leicht und mühelos anfühlt.
Die Idee ist nicht, Feedback zu ersetzen, sondern Feedforward auszuprobieren. Wenn Menschen mehr Spaß an ihrer Arbeit haben, ist der positive Effekt auf Engagement, Leistung und (Geschäfts-)Ergebnisse vorprogrammiert. Probieren Sie es aus und entdecken Sie die transformative Kraft von Feedforward!
Ich stehe Ihnen gerne als Gesprächs- und Sparringspartner zur Verfügung, wenn Sie sich zu diesem wichtigen Thema austauschen möchten.
Herzliche Grüße
Ihr Christian Conrad
Christian Conrad ist Redner, Autor, Executive Coach und ein führender Experte für Unternehmenskultur im deutschsprachigen Raum. Er verbindet über 25 Jahre Praxiserfahrung als Führungskraft und Unternehmer mit innovativen Ideen zur Gestaltung von, wie er es nennt, „Magnetischer Unternehmenskultur“. Mit einer „Magnetischen Unternehmenskultur“ ziehen Unternehmen die passenden Mitarbeiter und perfekten Kunden so an, dass eine emotionale Verbundenheit entsteht und sie bleiben wollen. Seine Vision: Eine Million mehr lächelnde Menschen in Deutschland. Seine Leidenschaft: gemeinsam mit Unternehmern und Entscheidern und ihren Teams einen Beitrag dazu leisten, dass immer mehr Menschen in Organisationen arbeiten, in denen sie sich sicher fühlen, gerne zur Arbeit gehen und ihr Potenzial leben können. Er ist Autor des Praxisbuchs „Magnetische Unternehmenskultur“.
Christian Conrad, Culture Development, Kohlhökerstrasse 6, 282o3 Bremen, Mobil: 0171-4681414