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Was können wir aus dem Rosenthal-Effekt für die Mitarbeiterführung lernen?

Sicherheit in Entscheidung

Der Rosenthal-Effekt, auch als Pygmalion-Effekt bekannt, besagt, dass die Erwartungen einer Person an eine andere Person deren Leistung beeinflussen können. Wenn beispielsweise ein Vorgesetzter hohe Erwartungen an einen Mitarbeiter hat, wird dieser Mitarbeiter eher dazu neigen, sich anzustrengen und erfolgreich zu sein, als wenn der Vorgesetzte niedrige Erwartungen hat.

Das erste Experiment von Prof. Rosenthal, das seine Hypothese untermauerte, wurde mit normalen, im Labor gezüchteten Ratten ohne besondere Eigenschaften durchgeführt. Er teilte die Ratten in zwei Gruppen ein. Auch die Versuchsteilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe der Studierenden ließ Rosenthal glauben, dass ihre Ratten speziell darauf trainiert worden waren, ein Labyrinth möglichst rasch zu durchlaufen. Sie glaubten also, besonders lernfähige Ratten zu haben. Der anderen Gruppe wurde mitgeteilt, besonders dumme Ratten zu haben.

Die Aufgabe der Studierenden war es, diese Tiere zu trainieren, geschickt und schnell den Ausgang aus einem Labyrinth zu finden. Die vermeintlich besonders lernfähigen Ratten erzielten deutlich bessere Ergebnisse als die “dummen” Ratten. Rosenthal hatte recht: Die Erwartungen der Studierenden hatten die Leistung der Tiere beeinflusst.

Aus diesem Effekt lassen sich einige wichtige Lektionen für die Mitarbeiterführung ableiten:

  1. Hohe Erwartungen haben: Führungskräfte sollten hohe Erwartungen an ihre Mitarbeiter haben und ihnen das auch mitteilen. Durch eine positive Einstellung und klare Erwartungen können Mitarbeiter motiviert werden, ihr Bestes zu geben.
  2. Vertrauen schenken: Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern vertrauen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten zu entfalten. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit geschätzt wird und sie Verantwortung tragen können, werden sie in der Regel produktiver und engagierter sein.
  3. Offene Kommunikation: Führungskräfte sollten offen und transparent mit ihren Mitarbeitern kommunizieren. Wenn sie klarstellen, was sie von ihren Mitarbeitern erwarten, können sie Missverständnisse vermeiden und ein positives Arbeitsumfeld schaffen.
  4. Feedback geben: Führungskräfte sollten regelmäßig Feedback geben und ihre Mitarbeiter unterstützen. Wenn sie konstruktive Kritik geben und Ratschläge geben, können Mitarbeiter ihre Fähigkeiten verbessern und ihr Potenzial ausschöpfen.
  5. Persönliche Beziehungen aufbauen: Führungskräfte sollten sich bemühen, persönliche Beziehungen zu ihren Mitarbeitern aufzubauen. Durch ein Verständnis für die Bedürfnisse und Stärken jedes Mitarbeiters können Führungskräfte ihre Arbeit besser lenken und ihre Motivation fördern.

Insgesamt kann der Rosenthal-Effekt dazu beitragen, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter besser verstehen und führen können. Durch positive Erwartungen und klare Kommunikation können Führungskräfte ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Mitarbeiter ihr volles Potenzial ausschöpfen können.