Nicht nur Unternehmen und Produkte können Marken sein, sondern auch Menschen. Genau genommen: Jeder Mensch ist einzigartig und damit sowieso schon eine „Marke“. Jetzt geht es darum, seine Ich-Marke bewusst zu gestalten und sichtbar zu machen. D.h. die persönliche Einzigartigkeit in den Fokus zu stellen und damit einen hohen Wiedererkennungswert zu erreichen.
Dies ist vor allem für Selbständige und Führungskräfte wichtig, da sie ihr Unternehmen ständig präsentieren und sich gleichzeitig von Mitbewerbern absetzen müssen und wollen.
Starke Ich-Marken überzeugen mit einer spezifischen Haltung, einem klaren Wertesystem, einem persönlichen besonderen Look und damit mit einem hohen Wiedererkennungswert.
Doch wie wird man eine Marke? Die Entwicklung in 6 Schritten.
Für den Aufbau einer starken Ich-Marke muss vorab die Basis geklärt werden, denn Klarheit ist die Voraussetzung für den Erfolg. Schritt für Schritt entwickeln Sie nun Ihre persönliche Marke. Los geht’s.
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Ihre persönlichen Kernkompetenzen
Hinter diesem sperrigen Begriff verbergen sich Ihre besonderen Fähigkeiten, Ihr außergewöhnliches Wissen oder auch Ihr ungewöhnliches Handeln. Das, womit Sie sich wirklich und dauerhaft von Ihren Mitbewerbern unterscheiden und das gleichzeitig eine hohe Relevanz für Ihre Zielgruppe hat. Also: Was können Sie besonders gut? Womit überraschen und begeistern Sie Ihre Mitarbeiter und Kunden immer wieder? Das sind Ihre Kernkompetenzen.
Notieren Sie sich Ihre 2 bis maximal 5 herausragenden Kernkompetenzen und schreiben Sie auch gleich den Mehrwert für Ihre Zielgruppe dazu. Fokussieren Sie sich ab sofort auf diese Besonderheit und stellen Sie diese immer wieder in den Vordergrund.
Ein Hinweis: Es kommt nicht immer darauf an, was Sie besonders gut können. Manchmal liegt die Kernkompetenz auch darin, wie Sie etwas tun!
Ich z.B. begleite meine Kunden und ihre Marken mit viel Leidenschaft und Empathie. Ein „Passt schon!“ ist für mich niemals eine Option. Deshalb höre ich oft „Tolle Idee! Sie verstehen uns einfach.“. Ein weiteres Beispiel: In München gibt es den „verrückten Eismacher“. Natürlich gibt es auch in München viele Eisdielen, die ihr Eis selbst herstellen. Aber er überrascht und begeistert seine Kunden mit immer neuen außergewöhnlichen Eis-Kreationen. Und das hat er zu seiner Kernkompetenz gemacht.
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Ihre persönlichen Werte
Die Werte bestimmen Ihre innere Haltung und Ihr Handeln. Für welche Werte stehen Sie? Was ist Ihnen besonders wichtig? Denken Sie hier nicht nur an die Berufswelt, sondern auch an Ihr privates Umfeld und Ihre Familie. Fragen Sie Freunde, was diese besonders an Ihnen schätzen. Oder stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sitzen in einem Restaurant und am Nebentisch unterhalten sich zwei Personen zufällig über Sie. Was möchten Sie gerne von diesen beiden Personen über sich hören?
Schreiben Sie sich alle Werte auf und priorisieren Sie diese. Sie sollten am Ende nicht mehr als 5 Werte haben, da sie diese sonst nicht mehr handeln können. Denn Werte sind Anspruch und Ansporn zugleich! Und ab sofort werden Sie prüfen, ob bei Ihren Aktivitäten die Werte eingehalten werden. Ein Beispiel: Einer meiner Kunden hat als obersten Wert „Motivation“. Alles, wirklich alles, was dieses Unternehmen macht, wird daraufhin überprüft, ob es diesem Anspruch gerecht wird: von der Gestaltung der Website über die Mitarbeiter-Führung bis hin zum Kundengeschenk.
Sie haben keine Idee für Werte? Dann schreiben Sie mich an. Ich sende Ihnen dann gerne eine Werte-Liste inklusive schnellem Vorgehen zu. Ihre Werte sind Anspruch und Ansporn zugleich.
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Ihre Ziele
Warum wollen Sie überhaupt eine Marke sein? Welche Ziele verfolgen Sie damit? Wo soll Ihr Weg Sie hinführen? Nur, wenn Sie Ihr Ziel oder Ihre Ziele konkret vor Augen haben, können Sie auch wortwörtlich zielorientiert agieren. Also: welche Ziele verfolgen Sie? Viele Kunden zu haben? Einen hohen Umsatz zu machen? Die nächste Karrierestufe zu erreichen? Eine bessere Work-Life-Balance zu erzielen? Das sind alles gute Ziele, jedoch zu generell formuliert.
Je genauer Sie Ihr Ziel definieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, es zu erreichen. Dafür hilft nach meiner Erfahrung die SMART-Formel am besten: S wie spezifisch, M wie messbar, A wie attraktiv, R wie realistisch und T wie terminiert. Statt z.B. „Ich möchte den Umsatz steigern“ würde das SMART-Ziel lauten: „Bis zum 31.12.2022 möchte ich den Umsatz um 30% steigern mit Verkauf des Produkts X für einen Preis von Y“.
Notieren Sie sich Ihre maximal 3 wichtigsten Ziele, damit Sie sie immer vor Augen haben und Ihre Aktivitäten daran messen können.
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Ihre Zielgruppe
Wenn Sie sich bewusst als Marke inszenieren wollen, dann sollten Sie schon wissen, wer genau Ihre Zielgruppe ist! Gerade Einzelunternehmer tun sich oft schwer damit, ihre Zielgruppe (und vor allem deren Bedürfnisse und Wünsche) zu definieren. Sie haben noch keine Kunden? Dann stellen Sie sich Ihren Wunsch-Kunden vor: Was braucht er? Was will er? Womit können Sie ihn überzeugen oder sogar begeistern? Wenn Sie bereits Kunden haben, dann nehmen Sie sich einen langjährigen Kunden vor: Was schätzt er am meisten an Ihnen? Welcher seiner Probleme können Sie lösen? Warum ist er schon so lange Ihr Kunde? Natürlich können Sie auch diverse im Web aufzufindende Zielgruppen-Untersuchungen nutzen, um Ihre Zielgruppe genau kennen zu lernen. Oder Sie machen eine Umfrage in Ihrer Zielgruppe, um die für Sie relevanten Bedürfnisse zu eruieren.
Und dann nehmen Sie sich gedanklich eine einzelne Person heraus und geben ihr einen Namen wie z.B. Emilia. Ab sofort reservieren Sie in Ihrem Büro, Ihrem Besprechungsräumen oder Ihrem Shop wortwörtlich einen Stuhl für Emilia. Emilia wird Sie damit ab sofort (gedanklich) begleiten. So haben Sie immer eine Kunden-Stimme im Hinterkopf und können (sich) jederzeit fragen: „Was sagst Du dazu, Emilia?“
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Ihre Sprache
Was im ersten Moment ganz klar erscheint, ist manchmal gar nicht so einfach zu beschreiben. In welcher Sprache wollen Sie sprechen? Welcher Sprachstil passt zu Ihnen? Eher locker und lässig? Duzen oder Siezen? Immer mit einem humorvollen, charmanten Augenzwinkern oder wissenschaftlich trocken? Lustig oder ernst? Viele Fremdwörter oder einfach gebaute Sätze? Nutzen Sie viele Fachausdrücke? Oder gar viele ausländische Begriffe? Kommunizieren Sie auf Augenhöhe oder eher unterwürfig oder eher von oben herab? Was passt zu Ihnen und vor allem wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe und damit Emilia am besten?
Notieren Sie Ihren Sprachstil in ein paar Worten, damit Sie es immer im Blick haben und im Bedarfsfall auch andere Personen oder Agenturen in Ihrem gewünschten Stil kommunizieren können.
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Ihre persönliche Optik
Welche Optik und welcher Kleidungsstil passen am besten zu Ihnen und auch zu Ihrer Zielgruppe? Anzug und Kostüm? Oder Heritage-Style? Konservativ oder modern? Jugendlich oder konservativ? Sexy oder sportlich?
Lassen Sie sich hier gerne von Personen inspirieren, die Sie gut finden und beobachten Sie auch aktuelle Modetrends, um auch im Wandel Ihrem Stil treu zu bleiben. Oder erstellen Sie ein Moodboard von Outfits, die Ihnen besonders gefallen und nutzen Sie dieses als Orientierung. Wenn Sie sich unsicher sind, dann engagieren Sie einen Stilberater, der Ihnen zu Ihrem unverwechselbaren Stil verhilft. Noch ein Tipp: Hilfreich sind auch oft vermeintliche Kleinigkeiten, wie ein Hut, bunte Brillen oder eine besondere Frisur.
Welchen Weg Sie auch gehen – finden Sie Ihren eigenen Stil, der Ihre Marke unterstreicht und Sie unverwechselbar macht.
Jetzt geht es los!
Nun haben Sie alles gesammelt und notiert, was Sie brauchen, um aus sich eine starke Marke zu machen. Nun legen Sie los! Kommunizieren Sie auf allen Kanälen, die Ihre Zielgruppe nutzt, Ihre besonderen Fähigkeiten. Sie haben eine angenehme Stimme? Dann beginnen Sie mit einem Podcast. Lassen Sie neue Fotos von sich machen, um Ihre ggfs. neue Optik zu zeigen. Überprüfen Sie regelmäßig, wie weit sich Ihre Ich-Marke bereits entwickelt hat. Fragen Sie Freunde oder vertraute Kollegen, wie Ihr neuer Stil bei Ihnen ankommt.
Und besonders wichtig: Damit im Alltag nichts vergessen wird, empfehle ich Ihnen Ihre Notizen auf wöchentliche Wiedervorlage zu legen. Ich persönlich habe meinen obersten Markenwert als Bildschirmschoner auf dem Smartphone und dem Notebook. Damit kann ich ihn auch in größter Hektik oder bei geringer Motivation nicht vergessen.
Noch ein paar Tipps für Ihre Ich-Marke
- Seien Sie authentisch! Versuchen Sie nicht, etwas darzustellen, das nicht zu Ihnen passt. Das kostet Sie zu viel Energie und wirkt auch unglaubwürdig.
- Behalten Sie Ihre Ziele und Ihre Zielgruppe im Auge! Was auch immer Sie sich vorgenommen haben – die Voraussetzungen können sich durch neue Trends oder auch durch persönliche Umstände ändern. Bleiben Sie daher flexibel, ohne Ihren Kern zu ändern.
- Werden Sie sichtbar! Es macht keinen Sinn, sich selbst zur Marke zu machen und das dann nicht zu zeigen. Anders gesagt: Man wird nicht zur Marke, indem man beschließt, eine Marke zu werden. Kommunizieren Sie regelmäßig über die Inhalte, die Ihnen und Ihrer Zielgruppe wichtig sind. Achten Sie dabei darauf, Ihre Zielgruppe mit Ihren Inhalten zu inspirieren und im Idealfall auch zu begeistern. Werden Sie sichtbar und hörbar. So erreichen Sie Aufmerksamkeit, Bekanntheit und Akzeptanz.
- Bleiben Sie offen und neugierig. Achten Sie darauf, was man über Sie spricht und fragen Sie auch nach Feedback. Und beginnen Sie mit Ihrer Zielgruppe einen Dialog. M steht für Marke und nicht für Monolog.
- Seien Sie leidenschaftlich. Leidenschaft und Engagement führen immer zu Erfolg. Wenn Sie sich hingegen quälen müssen, dann werden Sie sehr schnell die Lust verlieren, Ihren persönlichen Marken-Weg fortzusetzen. Schaffen Sie sich also bewusst immer wieder Situationen, in denen Sie Kraft schöpfen können.
Der Aufbau einer Ich-Marke ist wie die Inszenierung eines Theaterstücks, in der Sie der Regisseur sind. Sie sind der Gestalter Ihrer Marke und deren Zukunft. Seien Sie ein guter Regisseur und lassen Sie die Vorstellung beginnen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg!
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Anke Hommer ist Marken-Expertin, Autorin und Unternehmerin. Seit über 25 Jahren ist sie im Bereich Marketing, Markenaufbau und Markenführung tätig. Als langjährige Führungskraft im Bereich Brand-Management in einem international tätigen Konzern kennt sie alle Aspekte des Marketings und Brandings aus dem Effeff. Seit 13 Jahren berät sie mit ihrem Unternehmen DESIGN & ENERGY Gründer und Führungskräfte, mittelständische Unternehmen, nationale und internationale Großkonzerne sowie Non-Profit-Organisationen in allen Fragen des Markenaufbaus, der Markenpflege, der Definition von strategischen Markenauftritten und der operativen Umsetzung in relevanten Kampagnen auf allen Kanälen und Plattformen. http://www.ankehommer.de