Aktuell: Kostenentwicklung in der Verpackungslizenzierung

by in "ImPuls des Tages", Supply Chain Management

Verpackungsmüll

Am 4. September 20 berichtete die LZ darüber, dass die Verpackungslizenzkosten für 2021 nochmals deutlich steigen werden. Nun haben einige Hersteller die Verhandlungen mit den Dualen Systemen bereits abgeschlossen und konnten die angekündigten Erhöhungen zum Teil bestätigen.

Höherer Wettbewerbsdruck durch neue Systembetreiber im Dualen System

Zwei Systembetreiber, Prezero Dual und EKO-PUNKT, erlangten die bundesweite Zulassung als Duale Systeme und bereichern den Markt für 2021. Weiterhin sorgte die Neuausrichtung einiger Handelspartner für Marktbewegungen in der Verpackungslizenzierung.

Geringere Kostensteigerungen als erwartet

Etablierte Hersteller können so für die Verpackungsfraktion PPK mit Kostensteigerungen von 50% abschließen, was deutlich unter der erwarteten Verdopplung liegt. Im Bereich der Leichtverpackungen liegt die Verteuerung zwar im prognostizierten Intervall zwischen 10 und 30 Prozent, aber eher an der unteren Grenze des Intervalls.  Bei der im LZ Artikel nicht erwähnten Verpackungsfraktion Glas konnte ein Hersteller mit einer Kostensteigerung von „nur“ fast 2% abschließen.

Oft werden die Verteuerungen mit dem Nichterreichen der Recyclingquoten begründet, was in der Verantwortung der Dualen Systeme liegen soll. Es ist allerdings sehr ambitioniert, die Ziele der Recyclingquoten zu verfolgen, wenn die Fehlwürfe der Verbraucher nicht drastisch reduziert werden. Aufklärungsarbeit von Seiten der Dualen Systeme zur Abfallsortierung auf Verbraucherebene soll hier Abhilfe schaffen. Interessant ist dabei, dass in einigen Städten wie Hamburg oder München die Leichtverpackungen nicht von wertstoffgleichen Nicht-Verpackungen getrennt werden sollen. So gehören in Hamburg die ausgedienten Lego Steine in die gelbe Tonne, außerhalb der Stadtgrenzen jedoch in die Restmülltonne.

Gründe für die Verteuerung bei PPK und Kunststoff

Unstreitig sind die Gründe der Verteuerung bei PPK und Kunststoff. Bei PPK ist es über die letzen Jahre durch den zunehmenden Online Handel zu einem Überangebot von Altpapier gekommen, wodurch die Entsorger die eine Erlösbaisse erleben. Im Bereich der Kunststoffe bewirkt der niedrige Erdölpreis niedrigere Preise für Primärkunststoffe als für Recyclate.

Nähere Infos gern auf Anfrage an r.hesse@braintrust-group.de