Gemeinhin wird unter Nachhaltigkeit die Art und Weise des Wirtschaftens und die Gewinnerzielung in einem Unternehmen unter Berücksichtigung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Standards verstanden. Die Diskussion um nachhaltiges Wirtschaften verengt sich häufig auf ökologische (Ressourcen, Energie, Emissionen) und soziale Standards (Tarifverträge und Arbeitsbedingungen). Viele Unternehmen bauen deshalb reflexhaft eine Abwehrhaltung auf. Sie betrachten Nachhaltigkeit meistens als einen reinen Kostenfaktor, den es zu vermeiden oder zu minimieren gilt. Governance, nachhaltiges Wirtschaften und knappe Ressourcen scheinen sich auszuschließen.
Dabei verdrängen sie, dass sie mittelfristig keine Wahl haben. Sie müssen auf nachhaltiges Wirtschaften umstellen. Denn Kunden, Verbraucher und Öffentlichkeit fordern es. Deshalb sehen sich Lieferanten einem steigenden Druck ausgesetzt, die Nachhaltigkeits-Anforderungen ihrer Auftraggeber zu erfüllen. Die meisten multinationalen Konzerne und Handelsunternehmen verlangen von ihren Lieferanten, dass sie sich an einen Code-of-Conduct und eine Compliance verbindlich halten. Unternehmen, die ins Ausland exportieren, müssen zudem häufig Governance-Regeln beachten. Und die Auftraggeber stellen ihre eigenen Nachhaltigkeits-Regeln auf. Wer mit diesen Unternehmen ins Geschäft kommen will, muss nachweisen, dass er die Vorgaben erfüllt.
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