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Der Einkäufer als Feind des Vertriebsleiters in Verhandlungen !?

In der Geschäftswelt, insbesondere im Vertrieb, gibt es oft den Druck, Verhandlungen härter zu führen, um bessere Konditionen zu erzielen. Wenn dein Vorgesetzter erwartet, dass du in Verhandlungen „härter“ auftrittst und den Einkäufer als Gegner betrachtest, solltest du diese Erwartung ernst nehmen, jedoch gleichzeitig die langfristige Beziehung im Auge behalten.

Die Bedeutung harter Verhandlungen

Harte Verhandlungen sind in vielen Fällen notwendig, um das Beste für das Unternehmen herauszuholen. Dein Vorgesetzter erwartet möglicherweise, dass du dich weniger kooperativ zeigst und mehr Druck ausübst, um höhere Margen oder bessere Konditionen zu sichern. Dies kann oft der Fall sein, wenn die Machtverhältnisse zwischen Lieferant und Einkäufer unausgewogen sind und der Vertrieb einem starken Preis- oder Konkurrenzdruck ausgesetzt ist. Doch „hart“ zu verhandeln heißt nicht, den Einkäufer zu konfrontieren oder die Beziehung zu belasten. Es geht darum, Verhandlungstechniken gezielt einzusetzen und manipulative Tricks frühzeitig zu erkennen.

Manipulative Verhandlungstricks erkennen

In Verhandlungen begegnen dir häufig manipulative Taktiken, die subtil darauf abzielen, deine Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Beispiele dafür sind:

Chamäleon-Prinzip: Der Verhandlungspartner passt sich deiner Persönlichkeit an, um Sympathie und Vertrauen zu gewinnen. Dies wirkt charmant, ist jedoch ein Versuch, dich zu manipulieren. Du solltest auf extreme Ähnlichkeitsbetonung achten und stets wachsam bleiben.
Priming: Durch scheinbar nebensächliche Vorinformationen, etwa im Smalltalk, wird eine Entscheidung vorgeprägt. Gegen diese Beeinflussung hilft es, dir vor dem Gespräch klare Ziele und Verhaltensstrategien zurechtzulegen.
Framing: Hierbei wird ein Teil der Realität betont und der Rest bewusst ausgelassen. Skepsis und gezieltes Nachfragen helfen dir, ein vollständiges Bild zu erhalten und manipulative Rahmensetzungen zu durchschauen.
Emotionales Ankern: Indem dein Gegenüber durch gezielte Bemerkungen bestimmte Gefühle wie Angst oder Vertrauen erzeugt, wird dein Verhandlungsverhalten beeinflusst. Hier ist es wichtig, sich auf Fakten zu konzentrieren und emotional distanziert zu bleiben.

Sich erfolgreich gegen Manipulation wehren

Das Erkennen dieser Tricks ist der erste Schritt, um ihnen nicht zum Opfer zu fallen. Wenn du erkennst, dass dein Verhandlungspartner auf manipulative Taktiken setzt, solltest du die Ruhe bewahren und nicht auf diese Tricks eingehen. Eine gesunde Skepsis, klare Ziele und eine gut durchdachte Verhandlungsstrategie sind entscheidend, um Manipulationen abzuwehren.

Wichtig ist, dass du dem Einkäufer keine direkten Vorwürfe machst, denn es könnte sein, dass er sich der Manipulationen nicht bewusst ist. Konfrontation würde das Vertrauen in der Geschäftsbeziehung zerstören und das Verhandlungsklima langfristig verschlechtern.

Langfristige Beziehungen pflegen trotz harter Verhandlungen

Es ist möglich, harte Verhandlungen zu führen, ohne die Geschäftsbeziehung zu gefährden. Durch eine respektvolle und sachliche Haltung kannst du deine Verhandlungsposition stärken und gleichzeitig auf die langfristige Zusammenarbeit abzielen. Dein Ziel sollte es sein, dem Vorgesetzten zu zeigen, dass du durchsetzungsfähig bist, aber auch die Geschäftsbeziehung bewahrst.

Fazit:

Härtere Verhandlungen erfordern sowohl Taktik als auch Fingerspitzengefühl. Es geht darum, manipulative Tricks zu erkennen und sich durch gezielte Maßnahmen dagegen zu wappnen, ohne die Partnerschaft zu gefährden.