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Künstliche Intelligenz in der Praxis: 10 Handlungsempfehlungen

Künstliche Intelligenz hält immer schneller und umfangreicher Einzug in den Unternehmensalltag. Vor etwa einem Jahr noch wurden erste Erfahrungen mit generativer Intelligenz gemacht. Inzwischen spielt die Technologie eine große Rolle und wird von vielen Unternehmen für verschiedene Anwendungen genutzt. Zum Beispiel bei der Text- und Bildbearbeitung. Auch im Fondsmanagement wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um beispielsweise Marktdaten zu analysieren.

Wie kann künstliche Intelligenz also in der unternehmerischen Praxis effizient und gleichzeitig moralisch einwandfrei eingesetzt werden? Das war Thema der Paneldiskussion auf dem KPMG Zukunftsgipfel.

Die zehn wichtigsten Punkte der Diskussion

1. Überwindung des Hypes

Um künstliche Intelligenz (KI) effektiv einzusetzen, sollten wir uns von überspitzten Erwartungen und unrealistischen Versprechungen lösen. Etwa von der Idee, dass Maschinen die Kontrolle übernehmen. Ein sachlicher Diskurs, basierend auf realen Möglichkeiten und Grenzen, ist notwendig, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Vertrauen aufzubauen.

2. Chancen über Risiken

Bei der Implementierung von KI sollten die potenziellen Vorteile und Chancen überwiegen. Mögliche Risiken sollten aber ständig bewertet und minimiert werden.

3. Kontrollmechanismen zur Eindämmung von Risiken

KI birgt Risiken, z.B. Reputationsrisiken, die durch geeignete Mechanismen kontrolliert werden sollten. Solche Risk-Management-Systeme ähneln denen, die bereits zur Eindämmung anderer Risiken eingesetzt werden.

4. Menschliche Rolle erhalten

Künstliche Intelligenz sollte als Werkzeug betrachtet werden, das die menschliche Arbeit ergänzt und verbessert, nicht als autonome Einheit. Die Entscheidungsgewalt sollte weiterhin in menschlichen Händen liegen, um ethische Fragen zu klären und die Kontrolle zu behalten.

5. Effizienzgewinnung ist möglich

Durch die Entlastung von manuellen Tätigkeiten kann künstliche Intelligenz Mitarbeitende unterstützen, zum Beispiel bei Text- oder Bildbearbeitung.

6. Expertenwissen ist notwendig

Angesichts der Komplexität von KI und der Herausforderung bei der Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit in generierten Inhalten ist Fachwissen unerlässlich, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Missbrauch zu verhindern.

7. Langfristige Investitionen in Kontrolle durch menschliche Hand

Menschliche Überprüfung und Aufsicht sind unerlässlich, um Fehler, Unwahrheiten, Verzerrungen und ethische Bedenken zu erkennen und zu korrigieren. Investitionen in die Endkontrolle KI-generierter Inhalte sind langfristig empfehlenswert, um das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer zu erhalten und Reputationsschäden zu vermeiden.

8. Datenintegrität gewährleisten

Die Qualität und Integrität der zugrundeliegenden Daten sind entscheidend, um KI-Lernmodelle erfolgreich zu unterfüttern. Genaue und umfassende Datenstrukturen sind sicherzustellen, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen.

9. Ausschöpfung des Potenzials durch rasche Adaption

Die Fähigkeit, sich schnell an neue Entwicklungen und Technologien anzupassen und weiterzuentwickeln, wird zu einem Wettbewerbsvorteil für Unternehmen führen.

10. Verantwortung durch balancierte Regulierung

Regulierungsmaßnahmen wie der EU AI Act sind, wenn auch nicht vollständig ausgereift, notwendig, um Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen und sicherzustellen, dass KI-Systeme verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Eine flexible und kontextsensitive Regulierung ermöglicht es, auf sich verändernde Herausforderungen und Chancen angemessen zu reagieren, ohne Innovation und Fortschritt aufzuhalten.

Der Artikel wurde zuerst am 22.2.24 auf dem Klardenker-Portal der KPMG veröffentlicht.