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Wie Selbstführung das Geheimnis guter Führung entschlüsselt

Vor einigen Jahren aß ich zu Mittag mit dem Vertriebsleiter Norddeutschland eines internationalen Unternehmens im B2B-Bereich für dessen Team ich ein Training durchführen sollte. Im Gespräch fragte ich ihn, wie lange das Team ohne ihn zurechtkommen würde. Seine Antwort: neun bis zwölf Monate. Das hat mich beeindruckt. Mich wunderte nicht, dass er einige Zeit später zum Vertriebsleiter für ganz Deutschland befördert wurde. Er hatte die beiden wichtigsten Geheimnisse guter Führung nicht nur erkannt, sondern auch konsequent umgesetzt.

Führung beginnt mit Selbstführung.

Wer andere führen will, muss zuerst in der Lage sein, sich selbst zu führen. Das beginnt damit, dass ich Verantwortung für mich, mein Leben, mein Verhalten übernehme. Selbstführung heißt auch: ich weiß, was ich will. Ich bin mir darüber klar, was mir wichtig ist, über meine Werte und meine Richtung. Und ich lebe im Einklang mit diesen Werten und Prioritäten, tue, was ich sage und bin damit vertrauenswürdig und integer.

Andere führen heißt sie zu unterstützen, sich selbst zu führen, ihr Potenzial zu entwickeln.

Wenn ich einen Mitarbeiter dabei unterstütze, immer mehr Verantwortung für sich und seine Aufgabe zu übernehmen, dann ermögliche ich ihm oder ihr, sich selbst zu führen. Bin ich eine gute Führungskraft, helfe ich nicht nur einzelnen, sich selbst zu führen, sondern auch Teams, Abteilungen, Bereichen und Organisationen.

Wenn Sie Ihr Team heute vielleicht nur eine Woche oder einen Monat alleine lassen können, ohne dass etwas „anbrennt“, dann sollte es Ihr Ziel sein, diesen Zeitraum Schritt für Schritt zu verlängern.

Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre Mitarbeiter oder das Team jemals im Tagesgeschäft alleine lassen – Sie wissen nur: Sie könnten es tun, wenn notwendig. Die oben zitierte Führungskraft sprach nahezu täglich mit jedem einzelnen Mitarbeiter. Fragte, ob es etwas gebe, was er für sie tun könne. Fachlich oder auch persönlich. Keine Kontrolle, Unterstützung. Und natürlich verantwortlich halten. Immer das Wachstum und die Entwicklung der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters im Blick.

Was ich beschreibe, wird meist Delegation genannt. Für mich lautet die Überschrift: „Let go to grow“, lassen Sie los, um zu wachsen. Wenn Sie es lernen, immer mehr loszulassen, wachsen Ihre Mitarbeiter, wächst Ihr Team und auch Sie. Denn Sie können sich in der frei werdenden Zeit neuen, spannenden Projekten und Themen widmen.

Wie lange können Sie IHR Team alleine lassen, ohne, dass etwas anbrennt? Wie lange können Sie in Urlaub fahren, ohne ständig Anrufe und Mails zu bekommen? Ohne sich Sorgen machen zu müssen?

Herzliche Grüße

Christian Conrad

Christian Conrad ist Redner, Autor, Executive Coach und ein führender Experte für Unternehmenskultur im deutschsprachigen Raum. Er verbindet über 25 Jahre Praxiserfahrung als Führungskraft und Unternehmer mit innovativen Ideen zur Gestaltung von, wie er es nennt, „Magnetischer Unternehmenskultur“. Mit einer „Magnetischen Unternehmenskultur“ ziehen Unternehmen die passenden Mitarbeiter und perfekten Kunden so an, dass eine emotionale Verbundenheit entsteht und sie bleiben wollen. Seine Vision: Eine Million mehr lächelnde Menschen in Deutschland. Seine Leidenschaft: gemeinsam mit Unternehmern und Entscheidern und ihren Teams einen Beitrag dazu leisten, dass immer mehr Menschen in Organisationen arbeiten, in denen sie sich sicher fühlen, gerne zur Arbeit gehen und ihr Potenzial leben können. Er ist Autor des Praxisbuchs „Magnetische Unternehmenskultur“.

Christian Conrad, Culture Development, Kohlhökerstrasse 6, 282o3 Bremen, Mobil: 0171-4681414