Trendwende in der Verpackungslizenzierung

by in "ImPuls des Tages", Supply Chain Management

Mülltrennung

Nachdem die Lizenzentgelte für Verkaufsverpackungen für 2020 und 2021 deutlich gestiegen sind, zeigen die ersten Angebote der Dualen Systeme für 2022 stagnierende oder sogar sinkende Preise.

Größte Preissenkungen bei Papier, Pappe, Karton

Besonders im Bereich PPK (Papier, Pappe Karton) sind die größten Preissenkungen zu verzeichnen, gleichzeitig auch die größten Abweichungen der einzelnen Dualen Systeme zueinander. Auch im Bereich der Leichtverpackungen, wie Kunststoffe oder Metalle, sind leichte Preisrückgänge zu erkennen, obwohl noch vor einigen Wochen Preissteigerungen angekündigt wurden. Die ersten Angebote weisen Abweichungen von bis zu 15% zueinander auf. Die Nachverhandlungen für 2022 werden bis Ende November abgeschlossen.

Gründe für die Preissenkungen

Für diese Entwicklung sind verschiedene Faktoren verantwortlich:

  • Nach Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes in 2019 haben Duale Systeme und kommunale Entsorger nun eine belastbare Basis gefunden.
  • Der Wettbewerb hat sich aufgrund neuer Marktteilnehmer verschärft. Mit Recycling Dual bietet nun auch ein elftes Duales System Verpackungslizenzen an. INTERSEROH+ bleibt hier als weiteres neue Duale System unberücksichtigt. PreZero greift im zweiten Jahr verstärkt nach weiteren Kunden.
  • Für 2022 ergeben sich Marktanteilsverschiebungen durch den Wechsel von Aldi (Nord und Süd) von EKO-PUNKT zu INTERSEROH.
  • Die erste Novelle des Verpackungsgesetzes sieht ab 2022 eine erweiterte Einwegpfandpflicht für Fruchtsäfte vor, wodurch den Dualen Systemen ca. 50.000 Tonnen Kunststoff und damit erheblicher Umsatz entzogen wird.

Interessant ist die Tatsache, dass einige Duale Systeme gegenüber ihren Bestandskunden zunächst eine Preiserhöhung durchsetzen möchten, während sie sich gegenüber potenziellen Neukunden stärker wettbewerbsorientiert zeigen.

Sofern noch keine Vertragsbindung für 2022 besteht, haben Unternehmen jetzt noch die Möglichkeit, die für sie günstigsten Konditionen zu realisieren.

Neben den konditionellen Kriterien sollten auch die qualitativen Vertragsbestandteile, wie Kündigungsfristen oder Mengenanpassungen überprüft werden.

Gerne beantworten wir Ihnen weitere Fragen zur Verpackungslizenzierung.


Bernhard Labusch

Bernhard Labusch unterstützt seit acht Jahren Unternehmen der FMCG Industrie bei Verhandlungen mit den Dualen Systemen. Nähere Informationen finden Sie unter http://www.indirekter-einkauf.eu/

Kontaktdaten:
Fon: +49 57 52 18 0505
Mail: labusch@indirekter-einkauf.eu